Die offiziellen Sprachen der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Neben diesen vier Landessprachen begegnest du vielen Mundart Dialekten und Fremdsprachen. Durch die Schweiz zu navigieren, kann also eine Herausvorderung sein. Deshalb erklären wir dir hier alles, was du über die Sprachen der Schweiz wissen musst.
Die Schweiz ist ein ziemlich kleines Land. Und unter anderem bekannt für ihre atemberaubenden Alpenlandschaften, feine Schokolade und Präzisionsuhren. Doch was viele nicht wissen, ist, dass sie auch eine erstaunliche sprachliche Vielfalt birgt. In einem Land, das kleiner ist als viele Grossstädte weltweit, werden vier offizielle Sprachen gesprochen.
Ja, richtig gelesen: Vier.
Doch was macht diese sprachliche Vielfalt so besonders?
Erstens ist es beeindruckend, wie diese Sprachen in einem so kleinen geografischen Raum koexistieren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Schweizer Bürger mehrere Sprachen spricht. Zweitens ist es ein Beweis dafür, wie die schweizerische Politik und Kultur die sprachliche und kulturelle Vielfalt schätzt und fördert. Anstatt eine Einheitssprache zu erzwingen, hat die Schweiz Mechanismen entwickelt, um die Rechte und Kulturen aller Sprachgemeinschaften zu schützen und zu bewahren.
Die Schweiz ist ein ziemlich kleines Land. Das weisst du bestimmt bereits.
Deshalb verwundert es so manchen Besucher, dass es nicht eine "Schweizer Sprache" gibt. Stattdessen hat die Schweiz gleich vier offizielle Landessprachen. Im Westen triffst du auf Französisch, im Süden auf Italienisch und in der restlichen Schweiz auf Deutsch. Oder besser gesagt: Schweizerdeutsch. Die vierte Landessprache ist Rätoromanisch, die im Südosten der Schweiz gesprochen wird.
Hinzu kommen zahlreiche Dialekte, die insbesondere das Schweizerdeutsch zu einem interessanten Konstrukt machen, das so manchen unserer Deutschen oder Österreicher Nachbarn ins Schwitzen bringt. Aber mehr zu diesem speziellen Dialekt später... Als erstes findest du hier eine Übersicht, wo in der Schweiz welche Sprache gesprochen wird.
Deutsch ist mit über 60% die am meisten verbreitete Sprache der Schweiz. Auf der Karte siehst du den deutschsprachigen Teil der Schweiz blau dargestellt. In 17 der 26 Schweizer Kantone ist Deutsch die einzige Amtssprache. Es sind die Kantone Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Glarus, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Uri, Zug und Zürich. In den Kantonen Bern, Fribourg und Graubünden sind sowohl Deutsch, als auch andere Sprachen vertreten.
Französisch wird von über 20% der Schweizer Bevölkerung gesprochen. Auf der Karte siehst du den französischsprachigen Teil der Schweiz rot dargestellt. In den Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt gilt Französisch als einzige Amtssprache. Gemeinsam mit Deutsch besteht die Amtssprache Französisch in den Kantonen Bern (mehrheitlich Deutsch), Wallis (mehrheitlich Französisch) und Fribourg (mehrheitlich Französisch).
Italienisch ist mit 8% weniger stark verbreitet als Deutsch und Französisch. Trotzdem ist die Sprache ein fester Bestandteil der Schweizer Sprachlandschaft. Du findest es teils in den südlichen Regionen des Bündnerlandes und des Wallis. Hauptsächlich aber wird Italienisch im Kanton Tessin gesprochen. Hier ist es die einzige Amtssprache ist. Auf der Karte siehst du den italienischsprachigen Teil der Schweiz grau dargestellt.
Rätoromanisch ist die Sprache mit dem kleinsten Sprachanteil der Schweiz. Gerade einmal 1% der Bevölkerung spricht Rätoromanisch. Wenn du diese spezielle Sprache, die etwas an eine Mischung aus Französisch und Italienisch erinnert, hören möchtest, musst du dich in den dreisprachigen Kanton Graubünden begeben. Hier stehen gleich drei Amtssprachen gleichberechtigt auf behördlichem Papier: Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch. Die altehrwürdige Sprache mit lateinischen Wurzeln ist im alltäglichen Sprachgebrauch sehr präsent.
Schweizerdeutsch ist ein spezielles Konstrukt. Erstens gibt es nicht das Schweizerdeutsch schlechthin. Die deutschsprachige Schweiz verfügt über eine grosse Vielfalt an verschiedenen Dialekten. Ein Appenzeller und ein Berner verwenden ebenso unterschiedliche Wörter wie es ein Bündner und ein Basler tut. Aber grundsätzlich verstehen wir uns gegenseitig ganz gut. Abgesehen von einigen typischen Wörtern, die jeder Dialekt wieder anders verwendet. Einige Eigenschaften, die Schweizerdeutsch mitbringt, sind folgende:
Deutsch | Schweizerdeutsch |
---|---|
Karotte | Rüebli |
Croissant | Gipfeli |
Frühstück | Zmorge |
MIttagessen | Zmittag |
Abendessen | Znacht |
Kartoffel | Härdöpfel / Äerdli |
Tratschtante | Schnädertante |
einkaufen gehen | go poschte / iichaufe |
weinen | brüele / brööle / hüüle |
Schaukel | Gigampfi / Riitiseili / Riitiplampi |
Erbsen | Buärli / Erbsli |
Schlauchboot fahren | böötle |
Flasche | Guttere |
Wie dem auch sei | item (verbreitet im Kanton Bern) |
Schnupfen | Schnuderi / Pfnüsel |
Kehlkopf | Gurgeli |
Meerschweinchen | Meersäuli |
Geschätzte 6% in der Schweiz sprechen Englisch als Hauptsprache. Du kommst mit Englisch in der Regel problemlos durch unser Land. Sie gilt mittlerweile als die heimliche fünfte Landessprache. Treffen Schweizer aus verschiedenen Sprachregionen aufeinander, bevorzugen sie oft Englisch anstatt eine der offiziellen Landessprachen.
Die Schweiz ist als Einwanderungsland beliebt. Mit einem Ausländeranteil von über 25% liegt die Schweiz nach Singapur, Australien und Neuseeland weltweit auf Platz vier. Portugiesisch, Albanisch, Serbo-Kroatisch oder Spanisch hörst du nicht selten. Mit einem Anteil von über 1% führen sie die lange Liste der 40 weiteren Sprachen der Schweiz.
Du meinst, Latein sei tot? Nicht in der Schweiz. Gerne verwenden wir es für die neutrale Verständigung, um bewusst keine der Landessprachen zu bevorzugen. Insbesondere wenn es um gesamtnationale Projekte oder Initiativen geht: Pro Senectute, Pro Natura, Pro Patria, Confoederatio Helvetia (steht auf Münzen/Briefmarken), um nur einige zu nennen.
Klar, die offiziellen Sprachen der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rhätoromanisch, aber das bedeutet nicht, dass Englisch hier nicht präsent ist. Geschätzte 6% in der Schweiz sprechen Englisch als Hauptsprache. Ausserdem sprechen viele Schweizer ziemlich fliessend Englisch, vor allem in städtischen Gebieten und unter den Jüngeren.
Die Schweiz, als globales Geschäfts- und Tourismuszentrum, hat viele englischsprachige Expats und Touristen, was die Notwendigkeit für viele Schweizer, Englisch zu sprechen, noch verstärkt. Englisch wird schon früh in den Schulen unterrichtet und gehört zur Allgemeinbildung.
Dank ihrer Sprachenvielfalt ist die Schweiz ein sehr reisefreundliches Land. Du begegnest vielsprachigen Menschen, die dir ungeachtet deiner Sprachkenntnisse gerne weiterhelfen. Natürlich können wir das hier nicht verallgemeinern. Es gibt auch in der Schweiz Orte, in denen Englisch nicht häufig gesprochen wird. Insbesondere in ländlichen Regionen kann es sein, dass du auf die Frage “Do you speak English?” ein verlegenes Kopfschütteln erhältst.
Naturgemäss stösst in abgelegenen Gegenden die Vielsprachigkeit an ihre Grenzen. Da kann eine gute Übersetzungs-App schon mal helfen. Dafür begegnest du einer sehr authentischen Schweiz mit Menschen, die stark mit ihrer lokalen Kultur verwurzelt sind.
Bei dieser Sprachenvielfalt auf engstem Raum, stellt sich natürlich die Frage, wie es mit der Mehrsprachigkeit der Schweizer aussieht.
Tatsächlich wachsen viele Schweizer zweisprachig oder sogar mehrsprachig auf, nicht nur wegen der offiziellen Sprachen, sondern auch aufgrund der geografischen Lage des Landes und seiner Bildungspolitik. Es ist nicht ungewöhnlich, jemanden zu treffen, der in Zürich lebt und Schweizerdeutsch als Hauptdialekt spricht, aber auch fliessend Französisch und vielleicht sogar Italienisch oder Rhätoromanisch beherrscht. Die Nähe zu Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien fördert auch das Lernen dieser Sprachen.
Zudem legt das schweizerische Bildungssystem grossen Wert auf Sprachunterricht. Die Kinder beginnen bereits in der Grundschule mit dem Erlernen einer zweiten Landessprache und fügen oft im weiteren Verlauf ihrer schulischen Laufbahn Englisch hinzu. Oder sie starten mit Englisch und lernen eine zweite Landessprache als nächstes. Ausserdem lernen die Schulkinder der deutschsprachigen Schweiz ab dem ersten Schultag Hochdeutsch als Schriftsprache. Damit gilt Schriftdeutsch als deren erste Fremdsprache. Ihr Schweizerdeutsch bleibt als Dialekt aber immer ihre Muttersprache.
Die Mehrsprachigkeit wird in der Schweiz als wertvolles Gut angesehen, das nicht nur berufliche und kulturelle Türen öffnet, sondern auch zur nationalen Identität beiträgt und die Verbindung zwischen den verschiedenen Sprachgemeinschaften des Landes stärkt.
Die Schweizer wachsen also mit einer Vielsprachigkeit auf, auch wenn sie nicht alle Landessprachen beherrschen. So weisen beispielsweise alle Produkte auf ihren Etiketten mindestens die drei Hauptlandessprachen auf: Deutsch, Französisch und Italienisch. Auch die Ansagen auf Flughäfen und Bahnhöfen, in Zügen oder anderen öffentlichen Räumen erfolgen in der Regel in mehreren Sprachen. Und die gleiche Werbung gibt es in den verschiedenen Sprachgebieten jeweils in der lokalen Landessprache. Jede Sprachregion verfügt über eigene Radio- und TV-Sender in ihrer jeweiligen Amtssprache.
Viele Schweizer sprechen in der Regel gut Englisch. Vor allem in den Städten wirst du dich in den allermeisten Fällen mühelos verständigen können. Englisch wird schon früh in den Schulen unterrichtet und gehört zur Allgemeinbildung. Dank ihrer Sprachenvielfalt ist die Schweiz ein sehr reisefreundliches Land. Du begegnest vielsprachigen Menschen, die dir ungeachtet deiner Sprachkenntnisse gerne weiterhelfen.
Natürlich können wir das hier nicht verallgemeinern. Es gibt auch in der Schweiz Orte, in denen Englisch nicht häufig gesprochen wird. Insbesondere in ländlichen Regionen kann es sein, dass du auf die Frage “Do you speak English?” ein verlegenes Kopfschütteln erhältst.
Naturgemäss stösst in abgelegenen Gegenden die Vielsprachigkeit an ihre Grenzen. Da kann eine gute Übersetzungs-App schon mal helfen. Dafür begegnest du einer sehr authentischen Schweiz mit Menschen, die stark mit ihrer lokalen Kultur verwurzelt sind.
Jeder Schüler muss mindestens eine weitere Amtssprache lernen. Die meisten Schweizer beherrschen daher zwei Landessprachen plus Englisch. Zudem lernen die Schulkinder der deutschsprachigen Schweiz ab dem ersten Schultag Hochdeutsch als Schriftsprache. Damit gilt Schriftdeutsch als deren erste Fremdsprache. Ihr Schweizerdeutsch bleibt als Dialekt aber immer ihre Muttersprache.
Die Schweizer wachsen also mit einer Vielsprachigkeit auf, auch wenn sie nicht alle Landessprachen beherrschen. Alle Produkte weisen auf ihren Etiketten mindestens die drei Hauptlandessprachen auf: Deutsch, Französisch und Italienisch. Auch die Ansagen auf Flughäfen und Bahnhöfen, in Zügen oder anderen öffentlichen Räumen erfolgen in den drei Landessprachen plus Englisch. Die gleiche Werbung gibt es in den verschiedenen Sprachgebieten jeweils in der lokalen Landessprache. Jede Sprachregion verfügt über eigene Radio- und TV-Sender in ihrer jeweiligen Amtssprache. Der hohe Ausbildungsgrad und die Mehrsprachigkeit ihrer Bewohner machen die Schweiz zum attraktiven Standort für internationale Unternehmen. Als Besucher erlebst du selten sprachliche Barrieren und triffst auf sprachgewandte, hilfsbereite Menschen.
Rösti ist ein typisches Kartoffelgericht aus der Schweiz. Der sogenannte “Röstigraben” steht für die Sprachgrenze zwischen dem deutschsprachigen und dem französischsprachigen Teil unseres Landes. Es ist zudem die unsichtbare Trennlinie zwischen den Kulturen der beiden grössten Sprachregionen der Schweiz. Nicht selten stechen diese kulturellen Unterschiede an politischen Abstimmungsresultaten hervor.
Entlang dieser Linie liegt eine Reihe zweisprachiger Städte:
Biel ist die grösste zweisprachige Stadt und gilt landesweit als Musterschüler in dieser Disziplin. Aber auch die anderen Städte stehen hier in nichts nach. Das 125-jährige Bestehen des Freiburger Gastroverbandes beispielsweise feierten beide Sprachgruppen ganz selbstverständlich gemeinsam.
Fribourg wird von einer natürlichen Grenze sprachlich unterteilt. Überquerst du vom deutschsprachigen Osten her die Saane, wirst du auf der anderen Flussseite bereits auf Französisch angesprochen. Freiburger Behörden wirken in beiden Amtssprachen und du findest ein konsequent zweisprachiges Bildungswesen vor. Ein anschauliches Beispiel für das sprachliche und kulturelle Miteinander dieser Städte am Röstigraben.
Swiss Activities Tipp:
Wenn du im Zug den Röstigraben überschritten hast, wirst du es sofort merken. Wenn in Bern die Durchsagen noch zuerst auf Deutsch wiedergegeben wurden, wird der Bahnhof in Fribourg bereits auf Französisch angekündigt. Achte dich auf die Sprache der Zugbegleiter. Auch sie wechseln nach der Sprachgrenze automatisch die Sprache, auf die sie ihre Kunden ansprechen.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf bist du nun bestens für deine Reise durch die Schweiz informiert. Du weisst, dass es nicht die offizielle Sprache in der Schweiz gibt und kannst bei jedem Quiz mit extra Wissen punkten.