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Mit über 5000 Loipenkilometern bietet die Schweiz mehr als genug Möglichkeiten, Langlauf zu betreiben. Angefangen im Engadin, wo alljährlich der Engadiner Langlauf Marathon stattfindet, über die aussichtsreichen Loipen im Berner Oberland bis in die sanften Hügel des Juras findest du in jeder Ecke etwas Passendes.
Die Längen der Loipen sind genauso unterschiedlich wie die Landschaften, durch die sie sich schlängeln. Du triffst in der Schweiz kurze Langlaufloipen ab einem Kilometer an, die eine ausgedehnte Runde um einen Sportplatz gehen, oder du gehst in ein Skigebiet, wo über 200 km präparierte Loipen auf dich warten.
In diesem Guide führen wir dich durch die Welt des Langlaufs in der Schweiz. Wir stellen dir neben den wichtigsten Grundkenntnissen einige wunderschöne Gegenden vor, in denen du deinen Schwung üben kannst.
Langlauf wird in zwei Stilrichtungen ausgeführt: Klassisch und Skating.
Bei der klassischen Diagonaltechnik werden die Ski parallel geführt. Sie spielt sich im dynamischen Wechsel zwischen Gleiten und Abstossen ab. Beim Diagonalschritt bewegen sich Arme und Beine gegengleich. Das Schwungbein und ein kräftiger Stockeinsatz treiben dich vorwärts. Der Doppelstockschub kommt im abschüssigen oder flachen Gelände zum Einsatz.
Bei dieser Art des Langlaufs befindest du dich auf einer präparierten Loipe, wobei sich deine Ski wie in einer Schiene bewegen. Anfängern wird empfohlen, mit dieser Laufart anzufangen da sie als einfacher gilt als das Skating.
Beim Skating bewegst du dich ähnlich wie auf Schlittschuhen vorwärts. Diese Technik ist anspruchsvoller und anstrengender. Mit Skating Skiern erreichst du höhere Geschwindigkeiten als auf einem klassischen Langlaufski. Das beruht auf dem Krafteinsatz, welcher von der gleitenden Skikante aus erfolgt.
Während sich Abstoss- und Gleitphasen dynamisch abwechseln, verlagert sich der Körperschwerpunkt konstant. Die Stöcke setzt du meist mit Doppelstockschub ein.
Ein guter Skatingski ist sowohl für gespurte Loipen als auch zum Skaten auf gewalzten Schneeflächen geeignet. Die Skier sind in der Regel zwischen 1.85 m und 1.95 m lang. Der Einstieg in die Skatingtechnik wird vereinfacht, wenn du mit dem kürzeren Ski beginnst.
Die längsten Langlauf Loipen der Schweiz sind in dieser Tabelle zusammengestellt.
Loipenname | Tourismusregion | Höhenlage (m ü. M.) | Klassischer Langlauf (km) | Skating Langlauf (km) |
---|---|---|---|---|
Engadin | Graubünden | 1450 - 1800 | 247 | 235 |
Goms | Wallis | 1250 - 1560 | 94 | 94 |
Davos | Graubünden | 1480 - 1860 | 76 | 56 |
Les Rasses/Sainte-Croix | Genferseegebiet-Waadtland | 1175 - 1300 | 65 | 65 |
Evolène-Les Haudères/Arolla | Wallis | 1370 - 2000 | 60 | 60 |
Pontresina | Graubünden | 1770 - 2200 | 57 | 57 |
Lenz - Lenzerheide - Parpan | Graubünden | 1360 - 1560 | 56 | 56 |
Kandersteg | Bern | 1176 | 55 | 52 |
La Vue des Alpes/Tête de Ran | Jura & Drei Seen Land | 1130 - 1360 | 54 | 54 |
Escholzmatt-Marbach-Bumbach | Luzern-Vierwaldstättersee | 850 - 920 | 50 | 50 |
Les Cernets/Les Verrières | Jura & Drei Seen Land | 1150 - 1300 | 50 | 50 |
Les Prés-d’Orvin/Chasseral | Bern | 1020 - 1540 | 50 | 50 |
Um diese beliebte Sportart drehen sich einige Fragen, die wir dir gerne beantworten.
Skilanglauf ist ein geeigneter Wintersport für Jung und Alt. Über die Bewegungsabläufe wird der Körper ganzheitlich trainiert, was für einen raschen Muskelaufbau sorgt. Langlaufen kannst du mit der ganzen Familie und auch der Hund freut sich, wenn er dabei sein darf.
Die Intensität bestimmst du alleine. Junge und ambitionierte Skilangläufer können intensiv und systematisch auf eine Leistungssteigerung hinarbeiten. Dem Genussfahrer reicht es, sich in der Natur aufzuhalten und sich zu bewegen.
Langlauf ist eine ganzheitliche Sportart und gilt als sehr gesund. Verletzungen gibt es selten. Deine Beine und Arme, aber auch dein Rumpf wird ständig beansprucht, was die Beweglichkeit und den Muskelaufbau fördert. Durch das Gleiten in der Loipe wirkt das klassische Langlaufen sanft und die Stauchbelastung entfällt.
Wie in jeder Disziplin gilt auch im Langlauf: Übung macht den Meister. Die Sportart unterscheidet sich grundlegend vom Alpin Skifahren. Die Ski sind viel schmaler und haben kaum Kanten, die dir beim Navigieren helfen könnten. Deshalb lohnt es sich, bei den ersten Versuchen einen Kurs zu besuchen.
Das Vorwärtsgleiten ist ähnlich wie beim Inlineskaten. Die Benutzung der Stöcke erinnert an Nordic-Walking. Die Bewegungsabläufe auf den Brettern sind eher komplex. Beste Voraussetzungen für das Erlernen des Langlaufs sind Elastizität, Kraft und Ausdauer. Schliesslich musst du die Kraft von den Beinen auf die Ski übertragen.
Was beide Langlaufstile gemeinsam haben, ist die Herausforderung bei der Abfahrt und beim Bremsen. Langlaufskis sind sehr dünn und haben keine scharfen Kanten wie “normale” Skier.
Versuche, wann immer möglich, locker auf den Skiern zu stehen und dich nicht zu verkrampfen. Deine Stöcke solltest du nie aus Angst mit den Spitzen nach vorne gerichtet führen. Manche Anfänger unternehmen so den Versuch zu bremsen. Das ist höchst gefährlich und kann zu schlimmen Verletzungen führen.
Zum Bremsen beim klassischen Stil reicht es, einen Ski aus der Spur zu nehmen. Dabei drehst du das hintere Skiende nach aussen. Die Skispitze zeigt nach innen und der Körperschwerpunkt ruht auf dem anderen Bein. Schliesslich übst du einen entsprechenden Druck auf den ausgestellten Ski aus und kannst die Fahrt abbremsen. Du versuchst, dein Gleichgewicht direkt über dem Ski zu halten. Die Grundposition beim Bremsen stellt eine parallele Skiführung und Gleichgewichtsverteilung dar.
Grössere und kleinere Langlaufgebiete mit gespurten Loipen finden sich in allen Regionen der Schweiz. Zu den attraktivsten Gebieten gehören die Jungfrau-Region, das Wallis sowie der Kanton Graubünden. Teilweise sind die Loipen sogar bis um 22:00 Uhr geöffnet und mit Flutlicht beleuchtet.
Inmitten einer traumhaften Voralpenlandschaft kommen Anfänger als auch Profis auf der Rundlaufloipe des Langlaufzentrums Studen auf ihre Kosten. Neben einigen sportlichen Herausforderungen ist das Langlaufen auf den weiten Ebenen ein echtes Naturerlebnis. Die ersten drei Abschnitte sind flache und genussvolle Strecken und überwiegend sonnenbegünstigt.
Die Region zwischen Sihlsee und dem Moorgebiet Schwantenau in der Zentralschweiz ist für ihre malerische Landschaft bekannt. Hier bieten die „Loipenmacher Schwedentritt“ klassischen Langlauf und Skating auf wunderschönen und präparierten Loipen an.
Die Andermatter Loipen liegen in einem wunderschönen Hochtal und führen über Hospental nach Realp. Bei guten Schneeverhältnissen kann bereits Anfang Dezember durch die Winterlandschaft gelaufen werden.
Im Oberwallis führt eine wunderschöne Loipe durch das Winterwunderland von Goms. Das sonnige Hochtal am Fusse des Rhonegletschers ist ein beliebter Treffpunkt für Nordische Wintersportler. Auf über 100 Loipenkilometer verbindet das Langlaufnetz zwölf Dörfer.
Davos ist die höchstgelegene Stadt der Alpen und lockt mit dem Slogan „von der Piste auf die Piste“. Hier zieht der Langläufer seine Spuren durch romantische Seitentäler. Es gibt Loipen aller Schwierigkeitsgrade. Das kleinere, sonnige Skigebiet Madrisa eignet sich perfekt für Anfänger.
Das Engadin beherbergt das grösste Langlaufnetz der Schweiz. In der gesamten Skiregion rund um Pontresina offeriert sich dem Langläufer ein Wintersportparadies. Vor allem in den Seitentälern Roseg und Morteratsch bietet sich ein ganz besonderes Flair.
Mit mehr als 50 Loipenkilometern zählt Kandersteg zu den grösseren Langlaufgebieten der Schweiz. Hier findet jeder die richtige Loipe für sich. Besonders schön gestalten sich die Runden auf der beleuchteten Nachtloipe. Auch auf den Höhenloipen mit Sonnenterrasse geniesst du pures Langlaufvergnügen.
In der wunderschönen Voralpenregion des Naturparks Gantrisch kannst du herrlich dem Langlauf frönen. Hier ziehst du deine Runden vor den Toren Berns und Freiburgs. Dabei geniesst du ein spektakuläres Panorama mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau.
Das Langlaufzentrum Gais präsentiert sich mit einer sehr schönen Aussicht auf den Alpstein. Die Strecke führt durch lichte Wälder und über sanfte Hügel. Du streifst entlang verschneiter Wiesen und Moore. Das Gebiet zeichnet sich durch kurze Aufstiege und leichte Abfahrten aus. Es sorgt für Langlaufspass bei Gross und Klein.
Mit dem Wetterhorn vor Augen und dem Eiger im Nacken erfährst du auf dieser Strecke eine natürliche Motivation. Vor einer fabelhaften Kulisse führt die abwechslungsreiche Strecke durch Wälder und über weitläufige Flächen. Grindelwald punktet mit einem traumhaften Panorama mitten in der Jungfrauregion.
Um Skilanglauf zu lernen, sollten Kinder mindestens vier Jahre alt sein. Die meisten Kinder lernen durchs Zuschauen und Mitlaufen. Dennoch ist es empfehlenswert, in den Anfängen einen Kurs zu besuchen.
Mit fünf Jahren haben die Kinder das perfekte Einstiegsalter. Es werden sowohl Kurse für den klassischen Langlauf als auch für Skating angeboten. Kleine Kinder wagen ihre ersten Versuche auf dem klassischen Ski. Erst im achten Lebensjahr sind Skating Kurse sinnvoll.
An zahlreichen Stationen der Wintersportorte können die Kleinen üben und ihre Langlauftechnik verbessern. Die Parcours lassen sich mit klassischen Langlaufskiern sowie mit Skatingskiern fahren.
Als Langläufer solltest du stets mit der richtigen Ausrüstung, Einstellung und Technik auf die Loipe gehen. Langlauf ist ein sicherer Sport. Die Verletzungsgefahr ist um einiges geringer als bei anderen Wintersportarten wie beispielsweise dem Skifahren oder Schlitteln. Und doch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.
Beim Kauf einer Langlauf Ausrüstung ist eine kompetente und individuelle Beratung in einem guten Sportfachgeschäft sehr zu empfehlen. An dieser Stelle findest du die wichtigsten Merkmale einer guten Ausrüstung im Überblick.
Die Ski sind etwa körpergross und die Stöcke reichen maximal bis unter die Achseln. Die Angaben der offiziellen Tabellen orientieren sich an dem Gewicht der Kinder. Beispielsweise wird bei einem Körpergewicht von bis zu 25 kg eine Skilänge von 110 cm empfohlen. Bei einem Körpergewicht zwischen 35 und 39 kg ergibt sich eine empfohlene Skilänge von 140 cm. Zwischen 48 und 54 kg beträgt die ideale Länge 170 cm.
Zudem sollten die Stöcke immer einen kleinen Teller haben. Der Stock ist sonst zu schwer. Mit der Kleidung verhält es sich wie bei den Erwachsenen. Die Schuhe sollten nicht zu klein sein und die Socken nicht zu dick. Mit einem Schneeanzug sind die Kleinen loipengerecht gekleidet.
Anfänger und Gelegenheitsläufer können sich Skis und Stöcke bei Sportgeschäften und vor Ort ausleihen. So kannst du gut ausprobieren, welche Technik dir eher zusagt. Nur mit perfekt abgestimmten Leihmaterial erfährst du maximalen Spass im Schnee.
Beruhend auf deinem Können und dem jeweiligen Fahrstil profitierst du von dem Fachservice eines gut geschulten Teams. Die Tagespreise für Langlaufski variieren je nach Modell zwischen 22 und 32 CHF.
Langlauf in der Schweiz ist ein Sport, den du in allen Regionen ausüben kannst. Er stärkt Kraft und Ausdauer und hat den Vorteil, dass du ganz nebenbei die Landschaft richtig geniessen kannst.